Smooth&Rifled

 

Auf dieser Seite werden Testspiele, Spielberichte u.ä. eingestellt. Figuren, Gelände usw. entsprechen dem, was unter Song of Drums and Shakos aufgeführt ist. Das Regelwerk von Smooth and Rifled ist ebenfalls für Skirmish-Spiele konzipiert, und soll einen Zeitraum von grob 1700 bis 1900 abdecken. Macher sind Dadi&Piombo, die auch Impetus herausgebracht haben.

Je öfter ich es spiele, um so besser gefällt mir Smooth&Rifled. Einige Mechanismen des Spiels sind eleganter gelöst als bei SDS. Dafür ist die Abdeckung mit Armeelisten noch nicht gut, denn zwischendurch hat die Entwickler wohl die Lust verlassen und es fehlen einige wesentliche Armeen, so ist z.B. für den siebenjährigen Krieg oder die Türkenkriege noch nichts heraus. Wir haben uns hier mit Eigenkonstruktionen beholfen.

Gestern hatten wir ein Testspiel mit Figuren, die unter SDS eher überpowert wirken. Und wir haben gleich was brachiales rausgerissen. Der Titel:

1812 am Rande von Borodino

Das Szenario. Links sitzt eine Abteilung russischer Gardegrenadiere in einer Stellung irgendwo in oder um Borodino. Vielleicht auch Smolensk, etwas früher. Von rechts rückt ein Zug französischer Grenadiere an. Der Auftrag: die Russen aus der Stellung zu schmeissen. Bei Verlust von 50% Mannschaftsstärke und/oder der Offiziere und Unteroffiziere hat eine Seite verloren. Um den Franzosen eine reelle Chance zu geben haben wir sie doppelt so stark gemacht wie die Russen. Wobei die gängige Doktrin ja sagt, gegen einen verschanzten Gegner ist ein 3:1 für den Angreifer erforderlich. Aber was solls, es sind die Männer des Empereur. Lukas übernimmt die Russen, ich die Franzosen.

Diese drei Grenadiere bewachen hinter ihren Palisaden eine Sperre aus spanischen Reitern. Das Gelände ist hügelig und baumbestanden. Hie und da sind Findlinge oder umgestürzte Bäume zu sehen.

Die zentrale Schanze der Russen, mit Offizier, Trommler und Pfeiffer. Dahinter ein Jägerstand oder Wachturm mit Spähposten.

Aus meiner Sicht rechts davon hatte Lukas zwei Redouten aufgestellt, die Flanke wieder durch spanische Reiter gesichert. Alles in allem also wirklich kein Kavalleriegelände. Artillerie war keine zur Hand. Also musste das Problem in Handarbeit gelöst werden.

Die Franzosen rücken zügig gegen die Schanzen vor und versuchen dabei, die spärlichen Deckungen zu nutzen. Leider schiessen die Russen sehr gut, und so hatte ich schon in der zweiten Runde die ersten zwei Ausfälle durch Musketenfeuer.

Unter der Führung ihres Sergeanten versucht ein Trupp die Redouten der Russen zu umgehen.

Dummerweise haben die ein ziemlich gutes Schußfeld nach vorne. Um es vorweg zu nehmen: ich hatte das Pech, und in der Folge auch den argen Nachteil, dass in der 3. oder 4. Runde mein Sergeant erschossen wurde. Nun waren alle Gruppenaktionen auf meinem rechten Flügel nicht mehr möglich, da der Offizier im Zentrum gebraucht wurde.

Immerhin gelang mir hier schon in der 4. Runde, einige Männer in gute Schußposition an die Verschanzungen heran zu führen. Der Grenadier mit dem R3-Marker hat auch schon einen Russen hinter der Palisade heraus geschossen.

Auch an die Redouten komme ich heran, aber nur unter Verlusten und ohne Sergeant bin ich auf gute Einzelaktionen angewiesen.

Im Zentrum häufen sich die Ausfälle und es geht eigentlich nur langsam vorwärts. Ich schiesse nicht gut, was kein Wunder ist, denn ich muss ja auch immer in Bewegung bleiben. Zudem hat Lukas recht gute Werte für seine Aktionspunkte, also hat er mit schiessen und nachladen kaum Probleme.

Wenn ich mal ein paar Mann in eine gute Deckung bringe, dann habe ich auch Ergebnisse. Der erste Russe aus den Redouten hat ins Gras gebissen.

Die zahlenmäßige Überlegenheit macht sich auch bemerkbar. Aber durch meine aufgepflanzten Bajonette brauche ich zum Nachladen meist eine Runde mehr als die Russen, die zur Hälfte ohne Bajonett im Gefecht sind. Das erweist sich auch als Nachteil.

Auf meiner linken Flanke haben die Russen nun Verluste. Bei passender Gelegenheit plane ich den Sturmangriff. Die Lage spitzt sich zu. Auf jeder Seite kommt die Marke der kritischen Verluste immer näher.

Das Zentrum der Russen steht aber noch relativ unerschüttert. Hier gilt es noch, initiativ zu werden.

Leider waren die Russen am Ende ein wenig glücklicher als meine Franzosen. Lukas schaffte es, eine meiner Gruppen mit einer gut gezielten Salve einzudecken, und schwupp, waren die Verluste zu groß. Die 50%-Marke war überschritten. Schade, so kurz vor dem Ziel.

Ich hatte rechts schön aufgeräumt. Leider mit hohem eigenen Blutzoll. Die braunen Marker fixieren die Stelle, an denen ein Mann gefallen ist. Das kann wichtig werden, weil man bei S&R die Waffe eines Gefallenen aufheben und weiter verwenden kann. Die gelben Marker geben die Runden an, nach denen eine Muskete wieder geladen ist. Wobei man Runden durch APs ablösen kann.

Den hat Lukas garantiert nur da rauf gestellt, um mich zu provozieren. Tatsächlich hat der Knilch 1x auf meine Jungs geschossen. Den merke ich mir....

Nochmal die Redouten von oben...

Die zentrale Schanze mit dem russischen Offizier....

Und die andere Flanke der Russen. Hier hatten die Knaben einen eher ruhigen Abend.


Schlaglichter aus dem österreichischen Erbfolgekrieg


Eine für den Gesamtausgang des Krieges eher unbedeutende, aber für das Verhältnis der beiden Rivalen bezeichnende Szene ereignete sich im Jahre 1741. Eine Abteilung bairischer Truppen sollte im Waldviertel, an der Grenze zu Böhmen und Mähren, einen geeigneten Stützpunkt für den weiteren Vormarsch auf Prag sichern.

Der Halbbruder der Baroness vor Oberau sah die Liegenschaften seiner Familie bedroht und wollte gleichzeitig den vordringenden Baiern einen Hinterhalt legen. Dazu hatte er zwei Kompanien Infaterie von den Regimentern Daun und Würthemberg und eine leichte Feldkanone bei einem Landsitz seiner Schwester zusammen gezogen.

Aber die Baiern waren bessere Späher als die Österreicher, und so tauchten eine Kompanie des Regiments Minucci und eine Kompanie der Pechmann-Infanterie samt einem Dreipfünder überraschend vor dem Landsitz im Waldviertel auf.


Die Soldaten des Regiments Daun wurden auf freiem Feld überrascht. Zwei gut gezielte Salven der Musketiere vom Regiment Minucci und ein verheerender Artillerietreffer deziomierten die an sich tapferen Österreicher entscheidend.


Schon bei der ersten Salve der Baiern war das Geschütz der Österreicher vernichtet worden und die Hälfte der Bedienung gefallen. Der Oberst von Oberau und der Rest der Atilleristen retteten sich auf das Gelände des Gutshofes und suchten Schutz hinter den würthemberger Füsilieren.


Die Würthemberger leisteten eine Weile energischen Widerstand gegen die Soldaten vom Regiment Pechmann. Doch schließlich unterlagen auch sie den aus naher Distanz abgefeuerten Salven der Baiern. Als ein Drittel der Österreicher gefallen, der Hauptmann vom Regiment Daun tot und die Fahne des Regiments verloren war, zogen sich die Österreicher geschlagen zurück.



Die Verluster der Verteidiger