Grenzlandspiele 20. und 21. Mai 2011

 

Nachdem feststand, daß das MAST 3 dieses Jahr ausfallen würde, und ein Frühjahr ganz ohne Armati-Session nicht vorstellbar ist, haben Xena und ich uns kurzgeschlossen, und uns für Freitag, den 20.,05. und Samstag den 21.05. zum Armatispielen in Oberaudorf verabredet.

Geplant war, daß Xena am Freitag Vormittag zwischen 09.00 und 10.00 Uhr bei mir aufschlägt, und dann sollte es losgehen. Das war der Plan. Tatsächlich ging aber um 09.45 Uhr mein Telefon. Dran war her highness, die Kriegerqueen. "Ich stehe hier an der Autobahnmeisterei Rosenheim und kann nicht weiterfahren."

Der Rest war eine Hopplahopp-Hauruckaktion. Ich bin in 1 1/2 Stunden im Zickzack 90 km durch den Landkreis geeiert, dann war alles erledigt, um 12.03 Uhr exakt war Xenas Auto wieder fahrbereit und wir machten uns auf nach Oberaudorf.

Nach einer Radlerhalben und ein paar Weißwürsten zum beruhigen gings los. Die erste Partie war: German Imperialist gegen frühe Schweizer, aus dem Regelteil Age of Chivalry. Alle unsere Partien wurden gespielt in 15mm, Optimal Size, für 100 Punkte im Bonus. Meine Armee hatte 6 Breakpunkte (BP), die Schweizer 4.

Hier ein Teil der schweizer Gewalthaufen. Dort, wo die rote Fahne mit weißem Kreuz weht, ist der General der Schweizer angeschlossen, vor den Gewalthaufen stehen einige Plänkler, das gelbe Feld ist ein Rough Going.

Neben dem Rough Going ein sanfter Hügel mit berittenen Kriegsknechten, lothringer Söldner.

Und hier kann man sehen, welch fatale Wirkung das gleichzeitige, ohne Sichtkontakt zu leistende Aufstellen haben kann. Ein großer Teil meiner Infanterie (Mitte), und die Ritter meines linken Flügels haben als einzigen Gegner einen steilen Hügel! Diese Truppen sind momentan absolut wertlos, und es wird sich zeigen, ob sie nochmals ins Spiel eingreifen können.

Hier die beiden Reiterdivisionen meines linken Flügels.

 Hier mein Zentrum: zwei Einheiten Speerträger, in der Mitte zweimal Pikeniere, dann wieder 2x Speere. Davor 3 Einheiten Plänkler mit Armbrust. Dahinter seine Majestät, der Kaiser des HRR, ganz oben die Reiterei meiner rechten Flanke, Ritter und berittene Kriegsknechte. Wenn ich mir jetzt nochmals die Idiotie meiner Aufstellung ansehe, dann gruselts mir vor mir selber!

Das sind die Schweizer in all ihrer Pracht, und zudem von Gelände geschützt, das für meine Berittenen, meine Hauptwaffe (!) nicht zu betreten ist! Zu dem Zeitpunkt hatte Xena zu 90 % gewonnen. Denn seine Schweizer sind härter, beweglicher und schlagkräftiger als meine Infanterie, und meine Reiterei fällt größtenteils aus!

Aber es bleibt keine Zeit für Reue, denn schon gehts los! Hier kann man gut sehen, was ich meine. Die Plänkler der Schweizer nisten sich im RG ein, und beschiessen meine dumm davor stehenden Ritter mit Bolzen, gegen die auch die Panzerung der Ritter nahezu wirkungslos ist. Und die Gewalthaufen können, da sie kompakt stehen, marschieren UND drehen können (bei Armati die ganz große Ausnahme!!!) sich gegenseitig die Flanken decken.

Und als typische Xenataktik rücken auch die Berittenen vor, um Druck auf meine nahezu bewegungsunfähigen Ritter (ganz unten am Bildrand) auszuüben!

Hier ein Teil meines aus der Not geborenen Gegenplans: meine LHI mit Armbrust (rechts im Blid) schwenken ein, um die Gewalthaufen wenigstens durch Beschuß in Mitleidenschaft zu ziehen. Und meine Reiter des linken Flügels machen sich auf den langen Weg in Zentrum. Schwenken, reiten, schwenken, und der saublöde Hügel bremst noch zusätzlich...

Ein weiterer Vorteil seiner tief aufgestellten Gewalthaufen: ihre Front ist halb so breit wie meine, ihre Einheiten können also auf die gleiche Weite doppelt so viel Schaden austeilen!

Hier ist eine wichtige Entscheidung auf meinem rechten Flügel schon gefallen: die Lothringer haben, die durch Beschuß schon geschwächten Wittelsbacher vernichtet. Die Division ist gesprengt, meine Initiative sinkt um 2, die Nachbareinheit der Wittelsbacher wird durch die Lothringer im Durchbruchszug festgenagelt und hat ihren ersten Schaden. Der Positiveffekt: der Rest meiner Ritter ist frei und kann endlich loslegen!

Ein zweiter Kniff aus der Notwehrkiste: ich lasse meine große Infanteriedivision abbrechen (teilen), was mir gestattet ist, weil sie in den Nahkampf gelangt ist. Das setzt zwar genau die Hälfte meiner Infanterie frei, aber meine Initaitive sink um nochmals 2 Punkte, ich bin also künftig nur noch in der Lage zu reagieren, nicht zu agieren. Meine Hoffnung gründete sich in der Phase darauf, daß Xena aus meiner Sicht einen Fehler gemacht hat. Er hat seinen rechten Gewalthaufen abdrehen und sich meinen herangaloppierenden Reitern vom linken Flügel in den Weg stellen lassen. Es wäre besser gewesen, die Reiter zu ignorieren, zumal die mit ihren Schwenks noch einige Zeit gebraucht hätten, um wirklich gefährlich zu sein, und die Schweizer mit einem unglaublichen Wert nach hinten kämpfen. So konnte ich mit meinen Reitern die Schweizer festnageln und hatte gute Chancen, sie mit meiner schweren Infanterie im Rücken zu erwischen, was die Lage schlagartig wenden könnte.

Und wie man links oben, am Spielfeldrand sieht, hat mein Beschuß auch endlich Wirkung gezeigt. Es waren die ganzen teuren Armbrustbolzen nicht umsonst! Zu dem Zeitpunkt stand es 2:1 nach BP für die Schweizer.

Man kann hier gut erkennen, wie sich die Schweizer Stück für Stück durch meine Infanterie fräsen, die roten Zahlen geben die erlittenen BP der Einheiten an (4 je Einheit sind möglich). Besonders die deutlich schwächeren Speerträger haben nix zu lachen!

Nun ist die zweite Einheit des Gewalthaufens Geschichte. Die berittenen Kriegsknechte haben ihre Aufgabe hervorragend erfüllt! Sie haben zwei Runden lang ihren harten steyrer Schädel hingehalten, bis meine Piken die Schweizer im Rücken hatte. Die erste Einheit brach sofort, die andere wurde dadurch frei und versuchte, nach vorne durch die Ritter auszubrechen. Das ging aber vorerst schief! Im Gegenteil, die Ritter haben ihren Impetus genutzt und den Schweizern 3 BP auf einmal zugefügt. Allerdings ist es höchste Zeit für die Deutschen, denn der Hauptgewalthaufen der Schweizer hat in der Zwischenzeit seine Gegner erledigt und eilt den bedrängten Kameraden zur Hülf'! Es steht nun 5:2 für die Schweizer!

Die einsame LHI der Deutschen hat eine wahre Odysee vom linken bis jetzt zum rechten Flügel des Schlachtfeldes hinter sich, immer schiessend und marschierend.

Die LHI bietet sich den Plänklern im RG als Zielscheibe dar, denn die Reiterei davor hat zum Teil schon 2 BP, und bei 3 wären sie erledigt. Und die Schlacht wäre aus! Da die LHI aber keine KU sind, wäre ihr Verlust zwar schmerzlich, aber für das Ergebnis uninteressant. Unten am Bildrand kämpfen meine erschöpften Ritter, der Graf von Hals, der Bischof von Passau, der Bischof vom Chiemsee und der Probst von Reichenhall mit ihren Gefolgen immer noch gegen die ebenso müden Lothringer. Doch die haben schon 2 BP und kassieren hier ihren 3.! Jetzt steht es 5:3, der nächste BP bringt die Entscheidung, so oder so!

Das Opfer der LHI hat sich gelohnt! Die Ritter haben die Runde überstanden, die Lothringer sind hin, und die frei gewordene Einheit ist zwar müde, aber noch einsatzbereit! Sie ergreift die Flucht nach vorn, um dem näherkommenden Gewalthaufen der Schweizer auszuweichen!

Und hier sehen wir den Moment des Sieges! meine Infanterie hat den Gewalthaufen der Schweizer zwischen sich und den Rittern eingekeilt! So bedrängt haben auch die knochenharten Schweizer keine Chance und müssen ins Games-Workshop-Gras beissen! Die Hilfe ihrer Kameraden kam zu spät, sie konnten nicht mehr eingreifen.

Die Truppen des Kaisers haben mit 5:4 gewonnen. Obwohl sie mehr Kerneinheiten verloren haben, sind die Kaiserlichen Sieger, da ihre Armee mehr Schaden verträgt, und erst bei 6 BP bricht. Schweizer sind halt teuer, und daher ist die Armee kleiner und weniger robust, was die Zähigkeit angeht. Im Nachklang ein paar Bilder, wie das Schlachtfeld nach der Entscheidung aussah.

 

 

Nicht nach, sondern vor der Schlacht: meine Infanteriedivision aus der Sicht der Schweizer. Zwei Einheiten Speere, zwei Piken, zwei Speere, davor die Plänkler mit den Armbrüsten.

 

 Die Reiterei meines linken Flügels....

 

 ...und später bei der Überquerung des steilen Hügels (eigentlich ein Idiotenmanöver!). 

 

 Zwei der drei schweizer Gewalthaufen bei der Vernichtung des unglücklicheren Teils meiner Infanterie.

 

 Die "Emmentaler" aus der Nähe, ganz schön wuchtige Burschen.

 

 Die habsburger Pikeniere und die österreichischen Speerträger. Dahinter der Kaiser mit seinem Bannerträger und dem Herzog von Österreich, seinem Vetter.

 Die Ritter nach der Überquerung des steilen Hügels.

 

 Die lothriger Söldner nach der Vernichtung der Wittelsbacher (grrr!), als sie auf meine bayrischen Kleriker treffen.

 Die berittenen Kriegsknechte aus der Steiermark und dem restlichen Österreich treffen auf die Nachhut der Schweizer.

 

 Die vierte KU der Schweizer vor der Vernichtung. Ihre Kameraden im Hintergrund kommen zu spät.

 Die Zuspätkommer und der Vorteil, den man auch passiv aus der Echelontaktik ziehen kann: der Feind kommt mit seiner Zugweite einfach nicht in Kontakt!