Griechen gegen persische Vasallen

BigBattleDBA

 

Was tut der Vater, wenn am Sonntag das Wetter mies, der Rest der Familie beschäftigt und auf dem Fußballplatz nichts los ist? Richtig, er schnappt sich den Sohn und spielt. Diesmal haben wir und für BigBattleDBA entschieden, etwas das wir schon länger mal angreifen wollten.

Lukas durfte wählen, und er hat sich für die Antike entschieden. da wir beide über keine achämenidische Armee verfügen, musste es also eine Art "Stellvertreterkrieg" sein. Eine Koalition aus Spartanern, Athenern und Syrakusanern gegen ein Aufgebot an persischen Vasallen, Babylonier, Assyrer und Hebräer. Nicht zu 100% historisch, aber denkbar und wir hatten Bock drauf. Die Griechen kämpften unter der Führung Spartas, bei den Orientalen hatten die Babylonier das Kommando, denn schließlich waren die Achämeniden auch Könige von Babylon, aber Assyrien und Juda oder Samaria waren nur gewöhnliche Satrapien.

Wir haben geringfügig an den Regeln etwas geändert. Wir haben auf den einmalig zusätzlichen +1 Punkt im Kampf für den Oberbefehlshaber verzichtet, und ihm dafür das Recht gegeben, 1x im Spiel für irgendeine seiner Armeen einen miesen Pip-Wurf per Re-Roll zu verbessern.

 

Das Szenario. In Kleinasien, an einem Nebenarm des Sangarios. Vor einer alten phrygischen Burg hat das Aufgebot der Griechen sich zur Schlacht aufgestellt. Unter dem Kommando der Spartaner, die das Zentrum halten, haben sich Athener, linker Flügel, und Syrakusaner, rechter Flügel, versammelt. Ihnen gegenüber stehen Aufgebote der Vasallenvölker des Großkönigs. Das Zentrum halten die Babylonier, den rechten Flügel die Hebräer, den linken Flügel die Truppen aus der Satrapie Assur.

Ein Teil der Athener und die Hebräer sind durch den Fluß von den Hauptheeren getrennt. Ich wollte den Griechen ja ein eher silistisch passendes BUA zuteilen, aber Lukas meinte, die alte Burg steht seit vier Jahren unbenutzt im Keller, die ist jetzt mal dran. Dann ists halt so...

Der Oberbefehlshaber der Griechen läßt in seine Tuben blasen und gibt das Signal zum vorrücken. Die Phalanx der Syrakusaner setzt sich in Bewegung.

Auch die Hopliten der Spartaner schliessen ihre Reihen, heben die Schilde und rücken vor.

Den Athenern geht auf, dass es vielleicht ein Fehler war, so voreilig über den Fluß zu setzen. Der Fluß ist durch plötzliche Regenfälle reißend angeschwollen und nur unter großen Schwierigkeiten zu passieren. Die gesamte Reiterei der Athener und fast die Hälfte der Hopliten sind nahezu abgeschnitten.

 

Die Assyrer stellen die schlagkräftigste Truppe, was die Stärke im Nahkampf angeht.

Die Babylonier führen ein Heer von Bogenschützen, Berittenen und schweren Streitwagen ins Feld. Sie werden gegen die schwer gerüsteten Spartaner einen schweren Stand haben.

Die Hebräer haben sich vor einer kleinen phrygischen Stadt aufgestellt. Sie wollen die Gunst der Stunde nutzen, und sich mit aller Macht auf die diesseits des Flusses aufgestellten Elemente der Athener stürzen.

Die Hopliten aus Syrakus rücken zügig vor. Sie wollen schnellstens in den Nahkampf mit dem Gegner.

Auch die Spartaner trödeln nicht. Sie wissen, dass ihnen ihre Feinde nur im Fernkampf gefährlich werden können. Wenn überhaupt...

Die Leichtbewaffneten der Athener verlassen den sie schützenden Wald und machen sich mit den restlichen Hopliten auf den Weg, um den Spartanern die linke Flanke zu decken. Die Athener jenseits des Flusses verhalten sich defensiv.

Der General der Assyrer hält seine Streitwagen noch zurück. Die Infanterie rückt in mäßigem Tempo vor, nur die Reiterei prescht dem Feind entgegen.

Die Babylonier rücken Anfangs schnell vor, um die Spartaner so tief wie möglich im Schlachtfeld in Schußweite der Bögen zu bekommen.

Bei den Hebräern scheint die Kampflust eher gedämpft zu sein. Sie marschieren schon fast lustlos ins Gefecht.

In der dritten Runde haben die Athener eine Abteilung Hopliten über den Fluß gebracht. Sie sollen den jenseitigen Kameraden Hilfe bringen. Denn die zu Beginn so fad ausgerückten Hebräer haben dann doch ein flottes Tempo im Vormarsch vorgelegt.

Auch der General der Hebräer hat sich mit seinen Begleitern in Bewegung gesetzt.

Den Babyloniern ist klar, dass sie mit ihren Bogenschützen im frontalen Kampf gegen die Spartaner wenig ausrichten werden. So teilen sie ihr Fußvolk, damit sich die Bogenschützen die Hilfstruppen und Reiter der Spartaner bekämpfen können.

Am Ende der dritten Runde sieht es so aus auf dem Schlachtfeld. Die nächste Runde wird zumindest einen Teil der Griechen in Schußweite der assyrischen und babylonischen Bogen bringen.

Die babylonische Reiterei behält noch eine abwartende Position, aus der heraus sie die Flanke ihrer Fußtruppen schützen oder in Zentrum ziehen kann.

Der Regen hat das Getreidefeld in ein "rough" verwandelt. Die Bogenschützen der Babylonier und Assyrer besetzen den Rand des Feldes, um die zwangsläufig verlangsamten Hopliten intensiv beschiessen zu können. Ansonten wartet man auf den Feind.

Der läßt auch nicht lang auf sich warten. Nur von schwachen Kräften in der Flanke gedeckt rücken die Syrakusaner vor.

Die Mesopotamier erwarten sie festen Fußes und mit gespannten Bogen.

Dann ist es passiert, die ersten Truppen prallen aufeinander! Und eine gut gestellte Falle der Griechen schnappt zu. Die assyrischen Reiter, die glaubten, mit den Plänklern und Hilfstruppen aus Syrakus leichtes Spiel zu haben, sehen sich plötzlich einer Streitmacht von griechischen Reitern und Peltasten gegenüber. Zudem gelingt es einer Abteilung Hopliten die Linie der assyrischen Speerträger in der Flanke zu umfassen! Eine mehr als bedrohliche Situation!

Bei den Babyloniern geht die Rechnung eher auf. Die Spartaner wollen ihre Phalanx nicht lockern und rücken im Schneckentempo vor. Ganze Schauer an Pfeiln prasseln auf die Hopliten nieder. Die babylonische Reiterei und ein Streitwagen machen sich auf, um ggf. die Lücke im Zentrum der Schlachtreihe zu schliessen.

Die leichten und beweglichen Truppen aus Galliläa haben das Flußknie des Sangarios erreicht. Um ihr Übersetzen in den Rücken der Spartaner zu verhindern müssen die Athener am Flußufer Stellung beziehen.

Bei den Assyrern kommt es, wie es kommen muss. Eine Einheit Reiterei und eine Einheit Speerträger fallen unter dem Ansturm der Syrakusaner. Der assyrische General befielt einem seiner Streitwagen, den wankenden rechten Flügel seiner Armee zu stabilisieren und den frisch ausgehobenen Wehrpflichtigen (Horde), den schwer bedrängten Reitern zu Hilfe zu kommen.

Der Pfeilhagel der Babylonier zwingt die Spartaner an einigen Stellen, ihre Formation zu verlassen. Die Phalax ist auseinander gefallen. Leider haben die Griechen keine zählbaren Verluste.

Die Fußstruppen aus Samaria machen sich an die Flußüberquerung, während die Streitwagen sich auf die wartende Schlachtreihe der Athener stürzen.

Das Aufgebot Athens ist über ein weites Feld zerstreut. Aber das beständige Üben zahlt sich aus, und sie sind fit genug, alle nötigen Bewegungen auszuführen. Auf gut deutsch: hier regnet es PIPs zum saufüttern! Die von mir erhoffte Zersplitterung tritt ein, aber Lukas hatte stets genug Pips, um auf alle meine Bewegungen zu reagieren.

Darum ändere ich meinen Plan nochmals und beschliesse, mich auf die Zerschlagung der jenseits des Flusses postierten Elemente zu konzentrieren.

Mittlerweile haben auch die Mesopotamier ihren Tribut gefordert. Die Assyrer konnten eine Hopliteneinheit erschiessen, die Babylonier die spartanischen Peltasten. Die spartanische Reiterei weicht den steten Pfeilhagel aus, während die athenischen Leichtbewaffneten zu Hilfe eilen.

Die Bogenschützen aus Babylon beweisen ihren Wert und wiederstehen dem ersten Nahkampfangriff der Spartaner. Ihre Reiterei macht sich bereit einzugreifen.

Leider hat sich auf dem linken Flügel die erste Entscheidung gegen mich gewandt. Bei den Assyrern brechen das 3. und 4. Element.

Beim Gegenzug der Syrakusaner fällt nun auch noch ein 5. Element der Assyrer.

Eildieweilen machen die Krieger aus Samaria den Versuch, den reissenden Fluß zu überqueren. Es sieht so aus, als ob sie zwischen den Hopliten, die das Ufer verteidigen, eine Lücke finden könnten.

Ihre Kameraden greifen die stur an ihrem Platz ausharrenden Athener jenseits des Flusses an.

Ein beschissesnes Bild für eine Glanztat. Die babylonischen Bogenschützen haben nach den spartanischen Reitern in dieser Szene auch noch die Bogenschützen aus Athen in den Hades befördert. Die Waage, die sich schon sehr gegen mich geneigt hatte, scheint sich wieder einzupendeln.

Dem General der Assyrer gelingt es, seine Truppen auf dem Schlachtfeld zu halten. Doch Lukas macht es sehr richtig: den geschlagenen Feind ignorieren und seine Truppen dem nächsten, noch aktiven Gegner auf den Pelz schicken. Die Hopliten aus Syrakus marschieren ab.

Die Abteilung Bogen aus Babylon rückt nun den Plänklern aus Athen auf den Pelz. Erschiessen können sie die nicht, aber im Nahkampf sollte die Sache bald vorbei sein, bei 3 gegen 1!

Die Krieger aus Samaria leiden das ganze Spiel über unter einer sehr dürftigen Ausbeute an Pips. So muss ich mich auch hier entscheiden: entweder über den Fluß, oder ran an den Feind! Ich will den Feind, also krachts! Die Reiter aus Athen geben nach, aber die Hopliten stehen wie eine Mauer.

Um dem lästigen Beschuss der asyyrischen Bogenschützen ein Ende zu machen, stellt Lukas zwei Elemente Speerträger ab, die ihnen im Handgemenge den Garaus machen sollen.

Leider bricht in dem Moment auch das Kommando der Babylonier. Die Spartaner machen ernst und killen mir drei Elemente in einer Runde! Mist!

Das Zentrum meiner Streitmacht schaut hübsch übersichtlich aus. Das zweite gebrochene Kommando macht die Sache fast aussichtslos.

Aber noch tobt auf meiner rechten Flanke der Kampf! Die Streitwagen aus Samaria vernichten die athenische Reiterei. Nun sind bei den Athenern schon 3 Elemente als Verlust zu verbuchen! Hier könnte ich wenigstens ein griechisches Kommando zum brechen bringen.

Währeddessen gebe ich die Hogffnung nicht auf, wenigstens ein Element auf die andere Seite des Flusses zu bekommen. Leider hat sich der Gott der PIPs auf dieser Flanke eindeutig für Lukas entschieden...

Auch die Spartaner machen nicht den Fehler, sich am geschlagenen Gegner noch unntötigen Risiken auszusetzen. Sie schwenken ebenfalls ab, auf den letzten noch aktiven Feind zu.

Die Aufräumarbeiten gehen indessen weiter. Ein Element Hopliten erledigt ein Element assyrischer Bogenschützen.

Dann kommt das Finale, schneller als gedacht und saublöd. Gerade, als ich mir die athenischen Hopliten so hergerichtet habe, dass es ihnen an den Kragen gehen muss, kommt eine 1 für meinen hebräischen General. Alles andere wäre wurscht gewesen, nur eben keine Eins! So beisst er ins gras. Und da zwar das Kommando nicht gebrochen ist, aber mit der stets doppelten Anzahl benötigter PIPs hier kein Staat mehr zu machen ist, gebe ich auf.

Meine 4er Hilfstruppen aus Samaria haben sich nie bewegt.

Hier die abmarschierenden Spartaner...

Der geschlagene linke Flügel. Immerhin standhaft auf dem Schlachtfeld ausgeharrt.

 

Ein paar Fazits gilt es zu ziehen. Zum einen: ich sollte aufhören, DBA wie Armati zu spielen. Das klappt nicht. Jiri meinte einmal, dass man agressive Armeen auch agressiv spielen muss. Aber mit diesem Aufgebot gegen eine Wand aus griechischen Hopliten ist eine offensive Spielweise nicht angesagt, zumal die PIPs selten meine Freunde sind.

Dann: eine Spielfläche von nicht ganz 1,6 Metern breite ist für drei Armeen viel zu klein. Auch wenn wir den Fluß weggelassen hätten, wäre kein Spielraum für echtes manövrieren gewesen. Das macht es für jede leichte Armee, die ganz auf Beweglichkeit abgestimmt ist, illusorisch gegen einen Gegner anzutreten, der nur stur wie ein eiserner Besen über die Platte latschen muss. Hier ist eine Breite von ca. 2 Metern und eine Tiefe von einem Meter das, was uns als zuträglich für ein ausgewogenes Spiel erscheint. Vor allem, wenn man es als Spiel mit sechs Spielern betreibt.

Aber das Spiel an sich hat tierisch Spaß gemacht. Es war recht schnell aufgebaut, nach 12 Runden oder in etwa zwei Stunden war alles vorbei. Wir werden es auf jeden Fall wiederholen!