1812 Irgendwo bei Polodzk

Szenario für Song of Drums and Shakos

 

Nach längerer Zeit haben Matt und ich beschlossen, wieder ein wenig napoleonisches Skirmish zu spielen. Ich habe mir ein Szenario ausgedacht, ohne Franzosen oder Engländer. Die russischen Gardegrenadiere vom Regiment Pawlow waren bisher nur 1x aktiv, und die aufgestockten Bayern sollten auch was zu tun bekommen. Es bot sich also an:  Winter und Frühjahr 1807 irgendwo in Ostpolen oder 1812 irgendwo bei Polodzk. Da es eine Sommerplatte sein musste, also 1812.

Das Gelände: links russische Wälder, Hügel, alles recht unwegsam. Ein Bach durchquert das Gelände. Rechts von ihm ein paar kleine Getreidefelder, Wiesen und ein kleiner russischer Weiler.

Die Angreifer: 18 Mann vom Grenadierregiment Pawlow sollen die feindliche Besatzung aus dem Weiler werfen, damit der weitere Angriff der Russen auf die Bayern im besetzten Polodzk fortgesetzt werden kann. Die Russen kommen von links aus dem Wald. Die Russen gliedern sich: 1x Offizier, 1x Unteroffizier, 2x Musiker (Trommler und Pfeiffer) 14 Grenadiere.

Die Verteidiger: 22 Mann bayrischer Infanterie, 12 Grenadiere und 9 Mann leichte Infanterie. Die Bayern müssen 20 Runden überstehen, dann kommt Verstärkung. Sie gliedern sich: 2x Offizier (Grenadiere und Leichte Infanterie), bei den Grenatieren 1x Fahnenträger, der Rest einfache Mann. Von Qualität und Kampfkraft sind die Bayern deutlich unterlegen. Dafür sind sie etwas zahlreicher. Es wird auf jeden Fall knapp werden.

Entschlossen und ohne viel Schnickschnack legen die Russen los. Gegliedert in 2 Gruppen marschieren sie aus dem Wald auf den Bach zu. Die bayrischen Grenadiere haben sich ebenfalls formiert und empfangen den Gegner mit einer ersten Pelotonsalve. Die vordere Gruppe der Russen erleidet einen tödlichen Verlust (brauner Marker). Die zweite Gruppe rückt dennoch weiter zügig vor.

 

Die Russen erwidern das Feuer und jetzt haben die Bayern ihren ersten Verlust zu beklagen. Zudem sind die Musketen der vorderen Schützen in der Gruppe entladen. Der Offizier befielt für die Gruppe "Nachladen und Feuern". Zum großen Unglück kann derBefehl nicht ausgeführt werden, das die Aktivierung versaut wird.

Das Ergebnis der 3. oder 4. russischen Salve ist aus bayrischer Sicht deprimierend. Ein zweiter Grenadier stirbt, zwei weitere müssen sich vor den pfeiffenden Kugeln zu Boden werfen, einer hat schon seine Munition verschossen (Kreuzmarker). Die leichte Infanterie kann jetzt eingreifen, aber sie schießt schlecht. Die Russen teilen sich in zwei Gruppen und machen sich daran, den Bach zu überqueren.

Die leichte Infanterie hat zweimal ihre Aktivierung nicht geschafft, und hängt deutlich zurück, wie man hier sieht. Ein übler Nachteil für die Bayern, denn so liegt die ganze Last des Kampfes bisher auf den arg gebeutelten Grenadieren.

Dennoch leisten die Bayern zähe Gegenwehr, auch als die Russen über den Bach sind und den Nahkampf eröffnen. Trotz einer steigenden Anzahl Verwundeter fügen sie den Russen ebenfalls Verluste zu. Ich war schon guter Dinge, denn die 19. Runde sah die Bayern noch in schwieriger, aber passabler Lage, als es den Russen in der letzten Runde gelang, die Grenadiere quasi zu pulverisieren. Auch die leichte Infanterie war den Russen im Nahkampf nie gewachsen. Die Verluste siegen auf über 50%, und nach den Vorgaben war die das Hauptkriterium für den Sieg der Angreifer, an dem es keinen Zweifel gab.

Die leichte Infanterie hatte sich besser gehalten, aber sie war auch nicht so lang im Kampf wie die Grenadiere.

Der russische Offizier konnte sich gratulieren. Seine Männer hatten alles richtig gemacht, ihre Verluste waren moderat und der Auftrag erfüllt. Urräh!!

Diejenigen, die ihr weißblaues Heimatland nie wiedersehen werden....

 

Fazit: hat Spaß gemacht. Auch wenn ich zwischendurch meine Würfel gern pulverisiert hätte, denn so viele 1er und 2er hatte ich lange nicht! Gegen einen Gegner, der an Qualität und Kampfkraft um 30% überlegen ist, muss man konstant gut würfeln, sonst gehts in die Hose. Eigentlich waren es die letzten beiden Runden, die mir das Genick brachen, denn keiner meiner Gegenangriffe hat auch nur ansatzweise Wirkung gezeigt.