Die Schlacht von Qarqar

 

Historischer Hintergrund

Qarqar (heute Tell Qarqur, Karkar) ist eine antike Stadt am Nahr al-Asi in Syrien im Territorium von Hamath. Sie war ein Zentrum der Verehrung des Wettergottes Hadad.

Hier fand 853 v. Chr. eine Schlacht zwischen dem assyrischen König Salmanassar III. und einer Koalition von zwölf Königreichen aus Syrien und Palästina statt. Sie wird auf der Kurkh-Stele beschrieben, die sich inzwischen im British Museum befindet. Danach verließ Salmanassar auf seinem sechsten Feldzug mit einer Armee von 100.000 Mann Niniveh, überquerte den Tigris, den Euphrat und empfing den Tribut zahlreicher Städte, darunter Aleppo. Danach wurde er von den Truppen des Königs von Hamath angegriffen, die er schlug, woraufhin zahlreiche Paläste und Städte im Reich von Hamath eingenommen und geplündert wurden. Bei Qarqar am Orontes stiessen die Assyrer auf die gesammelte Streitmacht der Koalition.

Historical Background

Qarqar (today Tell Qarqur, Karkar) is an ancient city on the Nahr al-Asi in Syria in the territory of Hamath. It was a center of worship of the weather god Hadad. At this place was 853 v. Chr.  a battle fought between the Assyrian king Salmanassar III. and a coalition of twelve kingdoms from Syria and Palestine. It is described on the Stele of Kurkh, now in the British Museum. King Salmanassar left Nineveh on his sixth campaign with an army of 100,000 men, crossed the Tigris, the Euphrates and received the tribute of numerous cities, including Aleppo. Then he was attacked by the troops of the King of Hamath, whom he beat, whereupon numerous palaces and cities were taken and plundered in the kingdom of Hamath. At Qarqar on the Orontes, the Assyrians clashed with the collective forces of the coalition.


 

An der syrisch-palästinischen Allianz waren beteiligt:

Involved in the Syrian-Palestinian Alliance:

1.König Hadadeser von Aram-Damaskus mit 1200 Streitwagen, 1200 Kavalleristen und 20.000 Fußsoldaten

2.König Irḥuleni von Hamath mit 700 Streitwagen, 700 Reitern und 10.000 Fußsoldaten

3.König Ahab von Israel mit 2000 Streitwagen und 10.000 Fußsoldaten

4.500 Soldaten aus Byblos

5.1000 Soldaten aus dem Land Muzra'a

6.Der König von Arqa mit 10 Streitwagen und 10.000 Soldaten

7.König Matinu-ba'li von Arwad mit 200 Soldaten

8.Der König von Tyros mit 200 Soldaten

9.König Adunu-ba'li von Siannu mit 30 Streitwagen und 10.000 Soldaten

10.Eine Königin der Araber mit 1.000 Kamelreitern und zwei weitere, die nicht mehr oder nur schlecht lesbar sind.

Da die Assyrer nach der Schlacht nach Hause zogen und Salmanassar auch in den folgenden zwei Jahren nicht nach Westen zog, ist von einer Niederlage auszugehen. Er schaffte es auch in weiteren fünf oder sechs Feldzügen nicht, den zähen Wiederstand der syrischen Königreiche zu brechen. Die Assyrer mussten noch gute 100 Jahre warten, erst Tiglatpileser III. schaffte es, Syrien und Palästina zu unterwerfen.

Since the Assyrians moved home after the battle and Salmanassar did not come back to the west in the following two years, is to be expected from a defeat. He did not manage to break the tenacious resistance of the Syrian kingdoms in five or six following campaigns. The Assyrians had to wait another 100 years, first Tiglatpileser III. managed to subjugate Syria and Palestine.

 

Szenario

Das ist der Hintergrund für das Szenario, was wir in Pordenone durchgespielt haben. Gespielt wurde nach den Regeln von Armati II. Es waren insgesamt 5 Armeen auf der Platte, so daß sich eine Konstellation von drei Armeen (Verteidiger) mit insgesamt 225 Punkten gegen zwei Armeen mit zusammen 200 Punkten ergab. Der Spieltisch hatte 3,50 x 1,5 Meter, was ausreichend, aber nicht zu üppig war. Da die Verteidiger punktetechnisch überlegen und die Initiative schlecht bestimmbar war, wurde festgelegt, daß der Angreifer immer die Initiative behält.

Spezialregeln für das Szenario: Partei A und Partei B sind nicht im Gleichgewicht. Um das auszugleichen wird zuerst die Zahl der Breakpunkte für Partei A (Assyrer) auf 13 BP aufgerundet. Partei A muss die Schlacht in 20 Runden gewinnen. Die Armeen dürfen nicht vermischt aufgestellt werden.

Partei A gewinnt wenn1) zwei Armeen von Partei B brechen, 2) eine Armee von Partei B bricht und zwei Generale verloren sind, 3) alle Generale von Partei B vernichtet sind.

Partei B gewinnt, wenn beide Armeen von Partei A brechen, beide Generale von Partei A sterben oder wenn Partei A die Schlacht nicht in 20 Runden gewinnt.

Spielbeginn war gegen 10.00 Uhr, beendet war es um kurz vor 14.00 Uhr.

This is the background for the scenario we played in Pordenone. It was played according to the rules of Armati II. There were a total of 5 armies on the plate, so that resulted in a constellation of three armies (defenders) with a total of 225 points against two armies with a total of 200 points. The game table had 3.50 x 1.5 meters, which was sufficient, but not too opulent (right word?). Since the defenders were punctiliously superior and the initiative was difficult to determine, it was determined that the attacker always kept the initiative.

Special rules for the scenario: Party A and Party B are out of balance. To make up for that, first the number of breakpoints for Party A (Assyrians) is rounded up to 13 BP.

Party A must win the battle in 20 rounds. It is not allowed to deploy the armies intermixed. Party A wins if: 1) two armies of party B break, 2) an army of party B breaks and two generals are lost, 3) all generals of party B are destroyed.

Party B wins if both armies of Party A break, both Generals of Party A die or if Party A does not win the battle in 20 rounds.

The game started at 10:00 am and ended at 2:00 pm.

 

Hier kann die Zusammensetzung der gespielten Armeen eingesehen werden:

Here you can see the composition of the armies played: with italian commentary

http://spadoniecannoni.forumattivo.it/t1160-naoniscon-2015

Wir haben die aufgelisteten Armeen aus folgenden Gründen gewählt: Philister, Assyrer und Israeliten waren auch historische Teilnehmer der Schlacht. Mit den Babyloniern haben wir die assyrische Seite ergänzt, da die Truppen sehr artverwandt sind und die Zusammensetzung mit den vielen Bogenschützen gut in die Zeit passt. Es war auch keine zweite assyrische Armee vorhanden. Mit den Urartern wird das nordsyrisch-aramäisch-späthethitische Element dargestellt, die Truppe passt von den Konstellation her gut, auch weil eine späthethitische Armee nicht vorhanden war. Die Philister decken den Bereich der Levante ab von Gaza im Süden bis Arwad im Norden, also auch die phönizischen Anteile an der Koalition.

We chose the listed armies for the following reasons: Philistines, Assyrians and Israelites were also historical participants of the battle. With the Babylonians we have complemented the Assyrian side, because the troops are very similar and the composition with many archers fit well in the time. And there was no second Assyrian army. With the Urartians, is represented the North Syrian-Aramaic-late Hittite element, the troops fit well from the composition, also because a late Hittite army was not available. The Philistines cover the area of ​​the Levant from Gaza in the south to Arwad in the north, including the Phoenician parts in the coalition, mainly the powerfull kingdom of Tyros/Sidon.

Planungen

Um beiden Seiten gute Chancen auf einen Sieg zu geben, haben mein Sohn Lukas und ich die assyrische Seite ünbernommen, die Verteidiger wurden komplett von unserern italienischen Freunden gespielt. Es ist bei solchen Spielen eine gute Kommuni-kation unter den Spielern unerläßlich, und da weder unser italienisch, noch die Fremdsprachenkenntnisse unserer Freunde derart gut sind, dass alles zweifelsfrei und klar ausgedrückt werden kann, war das die beste Lösung.

Die Assyrer sind als Angreifer nummerisch (leicht) in der Minderheit. Und der Gegner hat fast alle Geländevorteile für sich. Darum war von vornherein klar, dass die Assyrer kontrolliert, aber agressiv an die Sache herangehen mussten. Die Schlacht musste so gestaltet werden, dass die zahlenmäßige Überlegenheit der Verteidiger nicht zum tragen kommt und die qualitativ überlegenen Truppen der Assyrer Teile des Gegners schwerpunktmäßig angreifen und vernichten.

Um dies Ziel zu erreichen, haben wir folgende Taktik festgelegt: Die assyrische Armee bildet den rechten Flügel unserer Truppen und geht offensiv und mit allem Tempo (Initiative, Agilite, Vitesse, wie Napoleon sagte) gegen ihren Gegner vor um ihn schnell zu packen und zu zerschlagen. Der babylonische Teil der Armee muss, um die Flanke der Assyrer zu decken und da er es mit zwei überlegenen Armeen zu tun hat, strikt defensiv agieren! Die vielen Bogenschützen sollen jedem Feind einen hohen Preis für jeden Zentimeter Boden abverlangen und so manövrieren, dass sich die Gegner möglichst immer selber im Weg stehen.

Nach der Zerschlagung des ersten Gegners sollten die Assyrer eindrehen und die nächste Feindarmee in der Flanke fassen. Immer vorausgesetzt natürlich, dass sie dazu noch in der Lage war. Wenn ja, war den Assyrern der Sieg eigentlich kaum noch zu nehmen, wenn nichts völlig außergewöhnliches passieren würde.

Natürlich haben wir in unsere Planungen auch einkalkuliert, dass wir unsere Gegner gut kennen und wissen, wie sie in der regel spielen. Alessandro neigt manchmal zu spontanen Offensivaktionen, aber generell spielen die Italiener eher defensiv. Vor allem Armando ist hier ein wahrer Künstler, und Gianni ist in jeder Lage ein respektabler Gegner.

Auf unserer Seite hat Lukas gerne Action, und ich halte mich für den kühleren Kopf. Also nahm er die Assyrer und ich den babylonischen Teil, auch weil der etwas schwieriger zu spielen war.

Das war der Plan. Dann kam die Realität.

Tactics:

To give both sides a good chance of winning, my son Lukas and me took the Assyrian side, the defenders were played completely by our Italian friends. It is indispensable for such games to have a good communication among the players, and since neither our Italian nor the foreign language skills of our friends are so good that everything can be clear and without doubt expressed, that was the best solution. The Assyrians are as attackers numerically (lightly) in the minority. And the opponent has almost all terrain advantages for himself.

Therefore, it was totaly clear that the Assyrians had to act controlled but aggressively. The battle had to be designed in that way, the numerical superiority of the defenders does not come to bear. The assyrian part of the troops with their superior-quality must take a focus to parts of the enemy and destroy them as rapidas they can. To achieve this goal, we have set the following tactics: The Assyrian army forms the right wing of our troops and proceeds aggressively and at full speed (Initiative, Agilite, Vitesse, as Napoleon said) against their opponent to engage him and smash them quickly.

The Babylonian part of the army must act strictly defensive to cover the flank of the Assyrians, since it has two outnumbering armies in the front! The many archers should demand of each enemy a high price for every inch of ground and must arrange their maneuveres so good, that the opponents are as often as it is possible blocked by themselves.

After the destruction of the first enemy, the Assyrians had to wheel to the left side and engage the next enemy army in his flank. Always assuming, of course, that they were capable of doing so. If it works, victory was almost possible for the Assyrians if nothing extraordinary happened. Of course, we also included in our plans that we know our opponents well and know how they usually play. Alessandro sometimes tends to spontaneous offensive actions, but generally the Italians play rather defensive. Especially Armando is a real artist here, and Gianni is a respectable opponent in every situation. On our side, Lukas likes action, and I think I'm cooler. So he took the Assyrians and me the Babylonian part, also because it was a little bit harder to play.

That was the plan. Then came the reality.

 

Die Grundaufstellung. Rechts die Assyrer, links die Koalition, dargestellt durch die Armeen von Urartu, Israel und der Philister.

The basic deployment. On the right the Assyrians, on the left the coalition, represented by the armies of Urartu, Israel and the Philistines.

Der äusserste rechte Flügel der Verteidiger. Vor der Ruine der alten Festung von Qarqar stehen die Streitwagen und Reiter der Urartäer, die die nordsyrischen Kontingente darstellen.

The extreme right wing of the defenders. In front of the ruins of the ancient fortress of Qarqar are standing the chariots and horsemen of the Urartians, representing the Northern Syrian contingents.

Die Infanterie der Urartäer aufgestellt in hügeligem und schweren Gelände. Daneben, im Zentrum, die Kontingente der Philister.

The infantry of the Urartians set up in hilly and difficult (bad) terrain. Next to them, in the center, the contingents of the Philistines.

 

Den linken Flügel bilden die Truppen aus Israel, schwere Infanterie, Streitwagen, Reiterei und sehr viel LHI.

The left wing is composed of troops from Israel. Heavy infantry, chariots, cavalry and a lot of LHI

 

Das Zentrum der Koalition, Einheiten schwerer philistäischer Infanterie in Gelände mit sanften Hügeln.

The center of the coalition, units of heavy Philistine infantry in terrain of gentle hills.

 

Die Reiterei der Assyrer, die Kontingente aus den zentralen Provinzen mit den Streitwagen der Quradu.

The assyrian cavalry, the contingents from the central provinces with the chariots of the Quradu.

 

Die Truppen aus Assur, Kalchu, Niniveh, das Beste, was das Reich von Assur aufzubieten hat.

The troops from Assur, Kalchu, Nineveh, the best troops the kingdom of Assyria has to offer.

Die Truppen unter dem Kommando des Turtanu, aus den äusseren Provinzen, Hit, Suhi, Harran und Gilzanu.

The troops under the command of the Turtanu, from the outer provinces, Hit, Suhi, Harran and Gilzanu

Das komplette Zentrum der Armee des Großkönigs.

The complete center of the army of the Great King.

Die zwei "Masterbrain" der Koalition, Armando und Alessandro, ohne Gianni.

The two "masterbrain" of the coalition, Armando and Alessandro, without Gianni.

Der linke Flügel der Assyrer setzt sich in Bewegung. Da der Gegner an Truppen überlegen ist, ist es nötig, die Einheiten auf der Flanke so zu platzieren, dass sie nicht umgangen werden können.

The left wing of the Assyrians begins to move. Since the opponent is superior to troops, it is necessary to place the units on the flank in such way, they can not be bypassed.

Die Regimenter der schweren Bogenschützen rücken vor, um den Philistern ihre tödlichen Grüße zu senden. Vor ihnen ein Schleier von Plänklern. Diese Division muss ihren Reichweitenvorteil ausspielen, denn die ihnen gegen-über stehende schwere Infanterie ist ihnen an nomineller Schlagkraft im Nahkampf überlegen. Im Bildvordergrund der Turtanu mit seinem Stab.

The regiments of heavy archers are advancing, to send their deadly greetings to the Philistines. In front of them a veil of skirmishers. This division must play for their long range advantage, because the opposing heavy infantry is much better in nominal power for close combat. In the foreground of the picture the Turtanu with his staff.

Die zweite Division (oder der rechte Flügel) der schweren Infanterie wartet vorerst den Ansturm der Iraeliten ab. Die rechte Flanke wird durch Streitwagen und Reiterei gedeckt. Hier im Vordergrund der Großkönig selbst mit seinem Stab.

The second division (or the right wing) of the heavy infantry waits for the time being the onslaught of the Israelites. The right flank is covered by chariot and cavalry. Here in the foreground the Great King himself with his staff.

Hier sieht man die Plänkler und die leichte Infanterie der Assyrer ausschwärmen. Sie sollen das Kampffeld vor den Kerntruppen von möglichen Fallen oder versteckten Gegnern säubern und den Feind nach Kräften beunruhigen, um den Sieg zu erleichtern.

Here you can see swarming out the skirmishers and the light infantry of the Assyrians. They had to clean the battlefield in front of the core troops of possible traps or hidden enemies and to trouble the enemy as much as possible to facilitate the victory.

Man sieht aber, daß der Gegner nicht gewillt ist, passiv alles über sich ergehen zu lassen. Er ist numerisch überlegen, und die Heerführer sind erfahrene Kämpen (an der Platte wie im historischen Original). Ahab (oder Armando) lässt die leichte und mittelschwere Infanterie der Israeliten vorrücken, um eben den offensiven Aktionen der Assyrer zu sofort begegnen und sie ihrerseits unter Druck zu setzen.

However, the opponent is not willing to endure everything passively. They had more menpower, and the commanders are experienced champs (on the plate as in the historical original). Ahab (or Armando) advances with the light and medium Infantry of the Israelites to counter the Assyrian offensive actions immediately and put them under pressure.

Ein großer Vorteil der Assyrer ist, dass die Truppen der Koalition dicht gedrängt auf dem Schlachtfeld stehen und vorerst wenig Platz zur Entfaltung haben. Das offensive Vorgehen der Israeliten nötigt Salmanassar seinerseits zu offensiven Maßnahmen, um dem Feind den Raum zur Entfaltung nicht zu geben. Und natürlich um den vorgeprellten Einheiten möglichst in die Flanke zu fallen und sie aufzurollen. Sind die Israeliten aus dem Feld geschlagen, wäre der Sieg fast sicher. Darum bekommen die Streitwagen und die Reiterei das Signal zur Attacke!

A great advantage of the Assyrians is the coalition forces are a little bit crowded on the battlefield and initially have not really enough room for development. The offensive action of the Israelites forces Salmanassar for his part to offensive measures in order not to give the enemy the space to unfold. And of course to drop the most foreward units of the enemy as far as possible into the flank and roll them up. If the Israelites are defeated from the field, the victory of the assyrian Army would be almost certain. So the chariots and the cavalry receive the signal to attack!

 

Es erweist sich, dass eine Hoffnung der Assyrer nicht in Erfüllung geht. Die Heerführer der Koalition haben sich gut abgestimmt und es gibt keine Verwirrung oder große taktische Fehler in den Reaktionen des Gegners. Die Philister reagieren sofort auf die Offensivaktionen des rechten assyrischen Flügels. Sie decken die Flanke der Israeliten und bauen Druck im Zentrum des Schlachtfeldes auf.

The first hope of the Assyrians does not come true. The Coalition commanders have done their plans well and there are no confusion or big tactical mistakes in the opponent's reactions. The Philistines respond immediately to the offensive actions of the right Assyrian wing. They cover the flank of the Israelites and create pressure in the center of the battlefield.

Derweilen verhält sich das Gros des linken assyrischen Flügels defensiv, denn man will die starken Kräfte der Nordsyrier so lange wie möglich aus den Kämpfen heraushalten. Nach Möglichkeit so lang, bis Israeliten und Philister angeschlagen oder sogar besiegt sind. Um aber den Raum zu nutzen und das Zentrum zu decken, schwärmen die Streitwagen und die Reiterei aus, um den feindlichen Einheiten, so sie dennoch vorrücken würden, schnellstmöglich in die Parade zu fahren. Darum werden Einheiten leichter Bogenschützen vorgeschoben (links) und leichte Speerträger rücken aus, um Plänklern und leichten Reitern des Gegners sofort den Garaus zu machen. Hier habe ich einen entscheidenden Fehler gemacht, entgegen der eigentlich vorgesehenen Taktik, nach der die Einheit der LI streng defensiv zu verwenden sei.

Meanwhile, the bulk of the assyrian left wing behaves defensively, because they want to keep the strong forces of the Northern Syrians as long as possible out of fighting. If possible, so long time, until Israelites and Philistines are struck or even defeated. But to use the space and cover the center, the chariots and the cavalcade swarm out to counter possible movements of the enemy units as quickly as possible. Therefore units of light archers are advanced (left) and light javelinmen move to kill the opponent skirmishers and light cavalry immediately. On this place and time, I have made a crucial mistake, contrary to the actual tactics, according to which the LI should be used strictly defensive

Auf der rechten Flanke und im Zentrum bewegt sich alles auf den ersten Schlagabtausch zu. Auch die schwere Infanterie des rechten assyrischen Flügels setzt sich in Bewegung. Sie ist allem, was die Israeliten ihnen entgegenstellen können, an Qualität und Schlagkraft überlegen. Aber die schiere Masse des Feindes ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

On the right flank and in the center everything is moving towards the first clash of weapons. The heavy infantry of the right assyrian wing is engaging the enemy. This units are superior in quality and effectiveness to anything that the Israelites can oppose to them. But the sheer mass of the enemy is a danger that should not be underestimated.

 

Hier haben die Plänkler beider Seiten ihre Aufgabe vorerst erfüllt. Die leichten Einheiten des Gegners sind gestellt und werden in Kämpfe verwickelt. Das bringt den Assyrern den Vorteil, dass die israelitischen Streitwagen und Teile der Reiterei von eigenen Truppen blockiert werden. Der Teil der Taktik ist aufgegangen und es ist der optimale Zeitpunkt für die eigenen Streitwagen und Reiter zum Angriff gekommen.

The skirmishers of both sides have fulfilled their task for this time. The opponent's light units are placed and engaged in combat. This gives the Assyrians the advantage that the Israelite chariots and parts of the cavalry are blocked by their own troops. This part of the tactic has risen and it is the optimal time for our own chariots and cavalry to attack.

Im Zentrum rücken die Philister aus. Die leichten und mittelschwer bewaffneten Einheiten schwenken nach rechts oder links, um Platz für die eigenen schweren Fußtruppen zu machen und den Verbündeten Hilfe zu bringen. Zwei Divisionen schwer gerüsteter philistäischer Schwert- und Speerkämpfer rücken frontal auf die schwere Infanterie des linken assyrischen Flügels zu.

In the center, the Philistines move out. The light and medium armed units wheel to the right or left side to make space for their own heavy infantry and bring aid to the allies. Two divisions of heavily armed Philistine sword- and spearmen advance head-on to the heavy infantry of the left Assyrian wing.

Auch die wenigen Streitwagenkämpfer der Philister sind ausgerückt, und in dem Moment machen auch die nordsyrischen Kontingente sich auf, um dem Feind zu begegnen. Es kommt zu ersten Gefechten mit der weit vorgeprellten leichten Infanterie des linken assyrischen Flügels und auch die Plänkler mit ihren Bögen greifen die vorrückende Reiterei an. Es werden auch schnell erste Treffer erzielt und feindliche Plänkler vernichtet. Es scheint, als ob für die Krieger des Gottes Assur alles nach Plan liefe...

Even the small contingent of chariots of the Philistines move on, and at that moment the North Syrian contingents rise up to meet the enemy. There are first battles with the advanced light infantry of the left Assyrian wing, and also the skirmishers with their bows attack the advancing cavalry. The assyrians quickly scored first hits and annihilated enemy skirmishers. It seems as though everything went according to plan for the warriors of the god Assur ...

...denn auch die Streitwagen und Reiter von Hamath kommen vorerst nicht zur Entfaltung und erleiden erste Treffer.

... because even the chariots and horsemen of Hamath had not the time to unfold and suffer first hits.

Doch auch die Koalition kämpft nicht mit Holzschwertern. Die leichten Speerträger des assyrischen Zentrums sind gefallen...

But even the coalition does not fight with wooden swords. The light spearmen of the Assyrian center have fallen ...

...und auch eine leichte Einheit des linken Flügels ist in die Unterwelt eingegangen.

...and also a unit of LI of the left wing has entered the underworld.

Zumindest haben sie auch den Gegner bluten lassen. Die leichten berittenen Bogenschützen sind vernichtet und ebenso eine Einheit Speerwerferplänkler.

At least the opponent pays his price too. The light mounted archers are destroyed and also a unit of javelinarmed Skirmishers.

 

Doch ganze Scharen von Kriegern der Philister und aus Hamath und Aleppo haben das bergende schwere Gelände verlassen und gehen ihrerseits zum Angriff über. Die leichten Speerträger der Assyrer und die plänkelnden Bogenschützen werden von einem wahren Geschoßhagel überschüttet und erleiden ihrerseits spürbare Verluste. Die Situation auf dem linken Flügel wird ernst. Der Gegner ist viel offensiver als von uns vorhergesehen.

But crowds of Philistine and Hamath and Aleppo warriors have left the salvaging heavy terrain and are attacking. The LI of the Assyrians and the skirmishing archers are showered with a real hail of bullets and suffer noticeable losses. The situation on the left wing is getting serious. The opponent is much more offensive than we anticipated

Im Zentrum läuft derweilen noch alles nach Plan. Die leichten Truppen halten sich die Waage, die schweren Fußtruppen beziehen ruhig und geordnet ihre Positionen, der Feind kommt in Reichweite der Bogenschützen.

In the meantime at the center, everything is still going according to plan. The light troops keep the balance, the heavy foot troops take their positions in a quietly and ordered way, the enemy comes into the shooting range of the archers

Leicht gestaffelt, in sauberer Formation, mit der Reiterei als zweiter Welle, jagen die assyrischen Streitwagen denen der Israeliten entgegen. Die überlebenden Plänkler der Assyrer haben sich hinter des schwere Fußvolk zurückgezogen. Das wird nun mit den ersten Einheiten der Infanterie König Ahabs handgemein.

Slightly staggered, in good formation, with the cavalry as second wave, the Assyrian chariots are attacking those of the Israelites. The surviving skirmishers of the Assyrians have withdrawn behind the heavy infantry. This units will now come to melee with the first units of King Ahab's infantry.

Der linke Flügel der Fußtruppen rückt ein wenig langsamer vor. Er muss die Flanke seiner Kameraden decken und daran denken, dass er selber links in der Luft hängt, wenn mit der Reiterei etwas schief geht. Und die dort aufgestellten Bogenschützen wollen natürlich so lange als möglich auf den Gegner schiessen können, und sind nicht sehr scharf auf ein Handgemenge.

The left wing of the infantry advances more slowly. He has to cover the flanks of his comrades and remember that his own left wing has no cover, if something goes wrong with the cavalry. And the archers want to be able to shoot at the enemy as long as possible, of course. And are not keen for melee.

Inzwischen wird die Situation auf dem ganz linken Flügel immer kritischer. Fast alle Bogenschützen und leichte Speerträger sind gefallen. Es sind für die Wertung keine kritischen Einheiten, aber sie fehlen im Konzept. Der Feind hat zwar Verluste erlitten, aber keine schwerwiegenden, und er beginnt, das Schlachtfeld an diesem Ort zu beherrschen.

Meanwhile, the situation on the far left wing is becoming increasingly critical. Almost of all archers and light javelinmen are died. There are no keyunits for the rating, but they are missing in the concept. The enemy has suffered casualties, but no serious ones, and he begins to dominate the battlefield in this location.

Hier ist es nun so weit. Die letzten leichten Einheiten des linken Flügels existieren nicht mehr. Damit ist eine der Voraussetzungen, dass die Assyrer siegen, schon verloren.

Here we are. The last unit of LI at the left assyrian wing no longer exist. This means one of the important conditions for the Assyrian victory is already lost.

Nun müssen es die Kerntruppen der Reiterei und der Streitwagen richten. Die Chancen stehen nicht zu schlecht, denn der Gegner ist angeschlagen oder in Unordnung, wie die Reiterei im Vordergrund.

Now it must be done by the core troops of the cavalry and the chariot. The odds are not too bad, because the opponent is battered or in disorder, like the cavalry in the foreground.

Aber unaufhaltsam rückt die Infanterie aus Hamath vor. Wenn die zu schnell in die Kämpfe eingreifen können, dann können nur noch die Götter den Assyrern helfen...

But the infantry from Hamath are inexorably advancing. If they can intervene in the fight too quickly, only the gods can help the Assyrians ..

...und während im Zentrum noch alles in der Schwebe ist, und relativ ruhig bis auf die ständigen Pfeilsalven, die auf die Philister niedergehen, wird es auf dem rechten Flügel heiß. Dort ist die Schlacht in vollem Gange.

... and while in the center everything is still in balance, and relatively calm except for the constant arrow volleys that are falling on the Philistines, things changes to hot war on the right wing. There the battle is in full swing.

Die ersten Vorentscheidungen fallen aber schnell auf dem linken Flügel. Die Reiterei der Assyrer ist schon um die Hälfte dezimiert, bevor sie den Gegner erreicht, und auch die assyrischen Streitwagen beissen sich im Feind fest, ohne ihn werfen zu können. Die Infanterie aus Hamath plus die Reiterei aus Damaskus sind schon zur Stelle. Wenn kein Wunder geschieht, ist hier die Schlacht verloren.

The first preliminary decisions fall quickly on the left wing. The Assyrian cavalry is decimated by half before it reaches the enemy, and even the Assyrian chariots bite into the enemy without being able to defeat it. The infantry from Hamath plus the cavalry from Damascus are in the right time on the spot. If it happens no miracle, the battle is lost on this place.

Und auch im Zentrum wendet sich alles gegen die Assyrer. Die zweite schwere Streitwageneinheit kann zwar in die Reihen der feindlichen Infanterie einbrechen, aber sie verliert die Hälfte ihrer Wagen. Der Rest zieht sich zurück, um sich neu zu formieren. Dadurch ist aber die Flanke der Infanterie ungedeckt und die ersten Philister stehen schon im Rücken der Bogenschützen.

And even in the center everything turns against the Assyrians. The second regiment of heavy chariots may break into the ranks of the enemy infantry, but it loses half of its chariots. The survivors withdraws to regroup. As a result, however, the flank of the infantry is uncovered and the first of the Philistines are already in the back of the archers.

Während die Israeliten ihren Blutzoll an die schwere assyrische Infanterie entrichten, rücken die ersten schweren Einheiten der Philister vor. Der Beschuss durch die assyrischen Bogenschützen zeigt keine Wirkung.

While the Israelites pay their toll in blood to the heavy Assyrian infantry, the first heavy units of the Philistines advance. The shooting by the Assyrian archers has no effect.

Auf der rechten Flanke brechen die assyrischen Streitwagen und die Reiterei ebenso zusammen wie auf dem linken Flügel. Auch hier beginnt der Gegner sofort mit Überflügelungs- und Einkreisungsmanövern.

On the right flank the Assyrian chariots and cavalry collapse as well as on the left wing. Again, the opponent begins immediately to encircle the assyrians.

Hier die Verluste des rechten assyrischen Flügels: 2x schwere Streitwagen und 2x schwere Reiterei, vier Einheiten, die in der Wertung als Verluste zählen.

 

Here are the losses of the right Assyrian wing: 2x heavy chariots and 2x heavy cavalry, four units, which count as losses in the rating.

Plus zwei Einheiten, 1x schwere Streitwagen und 1x schwere Reiterei vom linken Flügel. Mit 6 verlorenen Key-Einheiten sind die Assyrer schon schwer angeschlagen.

Plus two units, 1x heavy chariot and 1x heavy cavalry from the left wing. With 6 lost key units, the Assyrians are already badly battered.

Und jetzt kommen auch die Philister ins Spiel. Am rechten Rand sieht man, dass die israelitischen Streitwagen auf dem Weg sind, der assyrischen Infanterie in den Rücken zu fallen.

And now the Philistines want play their role. On the right edge you can see the Israelite chariots on their way to stabbing the Assyrian infantry in the back.

Noch während die letzten assyrischen Gespanne sich gegen ihren Untergang stemmen, schwenken auch die arabischen Kamelreiter ein. Eigentlich ist die Schlacht schon verloren....

Even as the last Assyrian teams struggle against their doom, the Arabian camel riders sway in as well. Actually, the battle is already lost for Salmanassar....

...denn auch auf dem linken Flügel hat der Gegner die letzten assyrischen Einheiten aus dem Feld geschlagen.

... because even on the left wing, the opponent has beaten the last Assyrian units out of the field.

Immerhin zieht die letzte Schwadron Streitwagen die durchgebrochenen Philister auf sich, und verhindert so, dass sie den Bogenschützen des Fußvolks in den Rücken fallen.

After all, the last squadron of chariots attracts the throughbroken Philistines, preventing them from attacking the back of the archers.

Das assyrische Fußvolk kämpft zwar noch die letzten Israeliten vor sich nieder, doch die frisch eingetroffenen Philister stehen jetzt voll im Nahkampf und beginnen, die rechte Infanteriedivision auch links zu umfassen.

Although the Assyrian infantry is still destroying the last Israelites in front of them, the newly arrived Philistines are now in close combat and beginning to embrace the right infantry division on the left as well.

Dann fällt auch noch die letzte Schwadron Streitwagen des rechten Flügels. Der rechte Flügel ist gebrochen.

Then the last assyrian squadron of chariots of the right wing dies. The right wing is broken.

An diesem Zeitpunkt haben wir uns geeinigt, aufzugeben. Ein Sieg war für die assyrische Seite nicht mehr zu erreichen.

At this point, we agreed to give up. A victory could not be achieved for the Assyrian side.

Der Sieg ging in der fünfzehnten Runde mit 12: 8 vernichteten Key-Einheiten an die Koalition. Zwar waren 5 Key-Einheiten der Koalition so angeschlagen, dass sie bei einem weiteren Treffer gebrochen wären, aber auch wenn die in der nächsten Runde alle vernichtet worden wären, hätte das nichts zum Besseren gewendet. Das Ergebnis des gespielten Szenarios deckt sich also mit dem historischen Ausgang der Schlacht von Qarqar.

Analyse: alle waren sich einig, daß die Aufgabe für die Assyrer machbar gewesen ist. Sie waren zwar nummerisch in der Unterzahl, und die Vorgaben waren knackig, aber durch ihre höhere Qualität und den Vorteil der ständigen Initiative wurde viel ausgeglichen. Zudem waren Lukas und ich ein relativ eingespieltes Team, was bei unseren Gegnern nicht unbedingt zu erwarten war. Dass der Ausgang so deutlich war, lag an drei Faktoren: der Gegner war offensiver als erwartet, meiner undisziplinierten Dummheit und der Tatsache, dass wir in der entscheidenden Phase dermassen beschissen gewürfelt haben, dass uns Armando und Alessandro nach dem Spiel zum Trost einen ausgegeben haben. Beispielsweise sieben 1er hintereinander sind halt nicht normal! Mein Kardinalfehler war, dass ich meine eigene Marschroute vergessen habe, nur um eines flüchtigen taktische Vorteils wegen. Die LI des linken Flügels und die Bogenplänkler hätten nie offensiv, sondern nur defensiv verwendet werden dürfen. Sie gelten zwar nicht als Key-Einheiten, aber sie wären der Backup für die Reiterei und die Streitwagen gewesen und der Zugzwang, der dann zu dem dermassen schnellen Ende der linken Flankeneinheiten geführt hat, neben dem miserablen Würfeln, hätte nicht stattgefunden.

Appendix

The victory goes to the coalition of defenders in the fifteenth round with 12:8 crushed key units. Although 5 key units of the coalition were so damaged that they would be broken by another hit, but even if they were all destroyed in the next round, this would not have changed anything to the better way. The result of the played scenario coincides with the historical outcome of the Battle of Qarqar.

Analysis: Everyone agreed that the task was feasible for the Assyrians. They were numerically outnumbered, and the targets were hard to reach, but their higher quality and the benefit of the on-going initiative outbalanced much. In addition, Lukas and me were a relatively well-rehearsed team, which was not to be expected from our opponents. That the outcome of the game was so clear was due to three factors: The enemy was much more offensive as anticipated, my undisciplined stupidity and the fact of so much shit-dicing by us in the crucial phase. For this Armando and Alessandro spend us one beer after the game. For example, seven 1 in a row are just not normal! My cardinal mistake was that I forgot my own route, just for the sake of a fleeting tactical advantage. The LI of the left wing and the bow-skirmishers should never act offensive, only defensive. Although they are not considered key units, they would have been the backup for the cavalry and the chariots. The pressure at the units at the left flank and the necessity to react on the enemy manoevres, next to the miserable dicing, would not have occurred.